Ist die Gerätesteuerung richtig eingestellt, können
Sie die Funktionen im Menü "Datei" , "Aufnehmen",
"Filmaufnahme" wählen.
Mit dieser Funktion können Sie direkt aus Premiere heraus:
manuell Aufnehmen, Batch-Capturen und auch REF.avis (Reference
AVIs ohne Dateigrößen Limitierung, lassen sich
aber nicht mehr verschieben) erzeugen, genau wie mit RaptorVideo
(oder eben je nach Schnittkarte EZ/Storm/RexVideo) auch.
Im Bereich Filmaufnahme haben Sie rechts nun zwei Regler:
Aufzng. und Einstellung
Im Bereich Einstellung können Sie die Aufnahmeeinstellungen
überprüfen. Klicken Sie hierzu auf Bearbeiten....
Die hier stehenden Einstellungen sind die Standardwerte, die
in den Projekteinstellungen der canopus Karte geladen werden
deshalb muss man hier nichts ändern. Sie könnten
hier ein Zeitlimit für die Aufnahmezeit einstellen, eine
Benachrichtigung beim Auslassen von Frames anschalten (bei
vielen Karten sinnvoll, bei canopus Karten kommen Drop-Outs
aber praktisch nicht vor), nur Video ohne Audio (oder nur
Audio) aufzeichnen und die Vorlaufzeit reduzieren (macht das
Capturen schneller, aber auch unsicherer, da sich evtl. der
DV-Datenstrom noch nicht stabilisiert hat hängt
also vom verwendeten Zuspieler ab).
Wichtig ist aber vor allem die Einstellung Option
in der Sie wählen können, ob die Reference AVIs
oder normale AVIs erzeugen möchten. Refernce AVIs sind
unbegrenzt große, virtuelle Dateien, die per Batch-Capture
oder direkt vom laufenden Film erzeugt werden können.
Zu empfehlen sind Referenz-Avis aber nur für das Aufnehmen
großer Dateien. Deshalb sollte man bei Batch-Capture
diese Option deaktivieren.
Wichtig: Bei DV Storm und DV Rex können Sie hier in
den Optionen auch den Eingang auswählen,
also das Aufnehmen vom analogen Eingang 1 oder 2 bzw. DV-Eingang
1 (oder 2 bei DV Rex) auch die Tonabtastung kann gewählt
werden (Empfehlung: 48kHz).
Wieder zurück im Filmaufnahme Fenster können auch
die Voreinstellungen bearbeitet werden, hier gibt
es die Möglichkeit noch mal den Speicherort für
die Aufgenommenen Clips und Gerätesteuerung einzustellen
(siehe dazu Punkt 3, Scratch Disk).
Im linken Bereich der Filmaufnahme können Sie nun mit
einen Film von Ihrem DV-Gerät abspielen lassen. Gehen
Sie dazu auf Wiedergabe ?. Sie können alle Steuerfunktionen
zum Navigieren durch das Band nutzen. Zum einfachen manuellen
Aufnehmen klicken Sie, wenn Sie im Wiedergabemodus sind, dann
den roten Kreis ?, den Aufnahme-Knopf. Die Aufnahme auf die
Festplatte beginnt sofort. Wenn Sie nun REF.Avi eingestellt
haben, können Sie so ein ganzes Band in einem Durchgang
aufnehmen. Haben Sie die Funktion REF.avi nicht aktiviert,
ist die Aufnahmezeit auf 9 Minuten 26 Sekunden begrenzt
Premiere wird dann automatisch stoppen. Stoppen können
Sie auch selbst durch einfaches Drücken der ESC-Taste
oder per Mausklick. Erst dann fragt Sie Premiere um den Namen
des hier aufgenommenen Clip. Wenn Sie hier einmal Hochzeit
eingeben, wird Premiere Ihnen beim nächsten Clip automatisch
Hochzeit1,2,3, usw. anbieten.
Tipp am Rande: Wenn Sie die automatische Nummerierung nutzen
möchten, sollten die allerdings Hochzeit 01
oder Hochzeit 001 eingeben, denn dann wird auch bei
mehr als 10 Clips alphanumerisch richtig sortiert (sonst würde
nach der 1 die 10 und dann erst die 2 kommen, da die 10 als
1-0 sortiert wird).
Sie können aber auch jedes Mal einen neuen Namen für
den Clip vergeben, das erlaubt eine bessere Übersicht.
Auch die Eingabe eines Kommentars ist möglich.
Deutlich professioneller ist aber die Batch-Capture Funktion
im Bereich Aufzng. (Aufzeichnung). Hier müssen
Sie zunächst einen Bandnamen eingeben. Dieser erlaubt
auch bei größeren Filmprojekten den Überblick
zu bewahren. RaptorVideo fehlt so eine Funktion. Dadurch kann
man in Premiere auch über mehrere DV-Kassetten hinweg
mit nur einer Batchliste arbeiten.
Wenn Sie nun die Daten für einen Clip (Name, In, Out,
evtl. Kommentar) eingegeben bzw. markiert haben können
Sie den Clip entweder mit Aufnahme In/Out gleich
aufnehmen lassen oder mit In/Out aufzeichnen in
eine Batchliste (Endung: pbl, PremiereBatchList) ablegen.
Im ersten Fall Aufnahme In/Out kann man bildgenau
(spart Festplattenplatz) den Bereich auf der Kassette für
einen Clip auswählen und dann gleich aufnehmen lassen.
Im Unterschied zum manuellen Aufnehmen, beginnt dann nicht
jeder Clip mit dem Timecode 0:00:00:00, sondern erhält
immer der original Timecode des Bandes. Ein Clip beginnt dann
z.B. bei 0:12:08:14, da das das erste Bild der Szene auf dem
Band war. Dieses ist durchaus vorteilhaft, da man immer genau
weiß, wo auf dem Kameraband die Szene sich befindet,
z.B. wenn man einmal zu knapp das Material eingespielt hat
und nun noch etwas mehr aufnehmen möchte.
Im zweiten Fall In/Out aufzeichnen arbeitet man
mit einer Batchliste, die auch sonst frei bearbeitbar ist.
Durch die Eingabe von mehreren Clipdaten (evtl. Name, Kommentar
vor allem aber: IN und OUT) wird die Batchliste immer größer.
Diese Liste bleibt im Hintergrund, alle Szenen werden dort
mit notiert.
Die Auswahl der Szenen können sich auch über mehrere
Kassetten verteilen. Bei einem DV-Rekorder wie dem Panasonic
NV-DV10000 wird die Kassette beim Kassettenwechsel dann automatisch
ausgeworfen. Hat man die Liste fertiggestellt, öffnet
man die Batchliste. Hier sind alle neu hinzugefügten
Szenen mit einer Raute gekennzeichnet. Das bedeutet, dass
diese aufgenommen werden sollen. Dann startet man die Aufnahme.
Hier fällt auf, das Premiere kurz vor der Aufnahme alle
Szenen nochmals nach Timecode und Bandnummer/name sortiert,
so dass das Aufnehmen so schnell wie möglich abläuft.
Auch diese automatische Funktion fehlt in RaptorVideo. Nun
verlangt Premiere eine Bibliothek, in der die Clips gesammelt
werden, im Normalfall erzeugt man eine neue Bibliothek an
dem Ort der Videofestplatte, an der die AVI-Dateien später
gespeichert werden. Nun steuert Premiere das DV-Gerät
direkt an und ließt die Dateien nach und nach ein. Diese
Batchliste kann ich auch speichern und zum Beispiel erst an
einem anderen Tag zum Einspielen nutzen. Oder ist archiviere
die PBL-Datei (die sehr klein ist) an einem anderen Speicherort
als die Videodaten. So kann ich, sollten alle Videoclips durch
einen Datenfehler oder aus Platzgründen gelöscht
werden, die Daten einfach wieder in der gleichen Qualität
genauso wieder auf die Platte spielen.
Auch sehr praktisch ist die Möglichkeit, bereits mit
Premiere aufgezeichnetes Material in eine Batchliste zu verschieben
(Klicken und Ziehen) und diese somit archivieren zu können,
also eine Batchliste einfach noch im nachhinein zu erzeugen.
Auch eine noch eine professionelle Option verbirgt Premiere:
Unter Projekt, Hilfsmittel, Projekt
trimmen. Damit ist es möglich, ein Projekt so zurecht
zuschneiden, dass nur noch das Material (plus etwas Spielraum,
Wert Zusatzframes für spätere Korrekturen)
auf der Platte bleibt und in der neuen Batchliste ausgewählt
ist, was man wirklich für das Projekt verwendet hat.
Der Unterschied zu RaptorVideo zeigt, das in vielen Fällen
das Premiere Filmaufnahme Programm deutliche Vorteile bietet
vor allem dann, wenn man mit Premiere auch schneidet.
Was fehlt ist allerdings eine Szenenerkennung man kann
dieses Manko aber bequem mit dem Programm Scenalyser (auf
der magic multi media Support-CD-Rom) ausgleichen. Auch ein
Tonpegel fehlt, dieser ist bei der RaptorVideo und RaptorAudio
(dort auch pegelbar) ja integriert.
|