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  canopus Schnittkarte und Abobe Premiere 6.0

 

  4. Das Aufnehmen (Capturen) von Filmen

 

Ist die Gerätesteuerung richtig eingestellt, können Sie die Funktionen im Menü "Datei" , "Aufnehmen", "Filmaufnahme" wählen.

Mit dieser Funktion können Sie direkt aus Premiere heraus: manuell Aufnehmen, Batch-Capturen und auch REF.avis (Reference AVIs ohne Dateigrößen Limitierung, lassen sich aber nicht mehr verschieben) erzeugen, genau wie mit RaptorVideo (oder eben je nach Schnittkarte EZ/Storm/RexVideo) auch.

Im Bereich Filmaufnahme haben Sie rechts nun zwei Regler: „Aufzng.“ und „Einstellung“

Im Bereich „Einstellung“ können Sie die Aufnahmeeinstellungen überprüfen. Klicken Sie hierzu auf „Bearbeiten...“. Die hier stehenden Einstellungen sind die Standardwerte, die in den Projekteinstellungen der canopus Karte geladen werden – deshalb muss man hier nichts ändern. Sie könnten hier ein Zeitlimit für die Aufnahmezeit einstellen, eine Benachrichtigung beim Auslassen von Frames anschalten (bei vielen Karten sinnvoll, bei canopus Karten kommen Drop-Outs aber praktisch nicht vor), nur Video ohne Audio (oder nur Audio) aufzeichnen und die Vorlaufzeit reduzieren (macht das Capturen schneller, aber auch unsicherer, da sich evtl. der DV-Datenstrom noch nicht stabilisiert hat – hängt also vom verwendeten Zuspieler ab).

Wichtig ist aber vor allem die Einstellung „Option“ in der Sie wählen können, ob die Reference AVIs oder normale AVIs erzeugen möchten. Refernce AVIs sind unbegrenzt große, virtuelle Dateien, die per Batch-Capture oder direkt vom laufenden Film erzeugt werden können. Zu empfehlen sind Referenz-Avis aber nur für das Aufnehmen großer Dateien. Deshalb sollte man bei Batch-Capture diese Option deaktivieren.

Wichtig: Bei DV Storm und DV Rex können Sie hier in den „Optionen“ auch den Eingang auswählen, also das Aufnehmen vom analogen Eingang 1 oder 2 bzw. DV-Eingang 1 (oder 2 bei DV Rex) – auch die Tonabtastung kann gewählt werden (Empfehlung: 48kHz).

Wieder zurück im Filmaufnahme Fenster können auch die „Voreinstellungen“ bearbeitet werden, hier gibt es die Möglichkeit noch mal den Speicherort für die Aufgenommenen Clips und Gerätesteuerung einzustellen (siehe dazu Punkt 3, Scratch Disk).

Im linken Bereich der Filmaufnahme können Sie nun mit einen Film von Ihrem DV-Gerät abspielen lassen. Gehen Sie dazu auf Wiedergabe ?. Sie können alle Steuerfunktionen zum Navigieren durch das Band nutzen. Zum einfachen manuellen Aufnehmen klicken Sie, wenn Sie im Wiedergabemodus sind, dann den roten Kreis ?, den Aufnahme-Knopf. Die Aufnahme auf die Festplatte beginnt sofort. Wenn Sie nun REF.Avi eingestellt haben, können Sie so ein ganzes Band in einem Durchgang aufnehmen. Haben Sie die Funktion REF.avi nicht aktiviert, ist die Aufnahmezeit auf 9 Minuten 26 Sekunden begrenzt – Premiere wird dann automatisch stoppen. Stoppen können Sie auch selbst durch einfaches Drücken der „ESC“-Taste oder per Mausklick. Erst dann fragt Sie Premiere um den Namen des hier aufgenommenen Clip. Wenn Sie hier einmal „Hochzeit“ eingeben, wird Premiere Ihnen beim nächsten Clip automatisch Hochzeit1,2,3, usw. anbieten.

Tipp am Rande: Wenn Sie die automatische Nummerierung nutzen möchten, sollten die allerdings „Hochzeit 01“ oder Hochzeit 001“ eingeben, denn dann wird auch bei mehr als 10 Clips alphanumerisch richtig sortiert (sonst würde nach der 1 die 10 und dann erst die 2 kommen, da die 10 als 1-0 sortiert wird).

Sie können aber auch jedes Mal einen neuen Namen für den Clip vergeben, das erlaubt eine bessere Übersicht. Auch die Eingabe eines Kommentars ist möglich.

Deutlich professioneller ist aber die Batch-Capture Funktion im Bereich „Aufzng.“ (Aufzeichnung). Hier müssen Sie zunächst einen Bandnamen eingeben. Dieser erlaubt auch bei größeren Filmprojekten den Überblick zu bewahren. RaptorVideo fehlt so eine Funktion. Dadurch kann man in Premiere auch über mehrere DV-Kassetten hinweg mit nur einer Batchliste arbeiten.

Wenn Sie nun die Daten für einen Clip (Name, In, Out, evtl. Kommentar) eingegeben bzw. markiert haben können Sie den Clip entweder mit „Aufnahme In/Out“ gleich aufnehmen lassen oder mit „In/Out aufzeichnen“ in eine Batchliste (Endung: pbl, PremiereBatchList) ablegen.

Im ersten Fall „Aufnahme In/Out“ kann man bildgenau (spart Festplattenplatz) den Bereich auf der Kassette für einen Clip auswählen und dann gleich aufnehmen lassen. Im Unterschied zum manuellen Aufnehmen, beginnt dann nicht jeder Clip mit dem Timecode 0:00:00:00, sondern erhält immer der original Timecode des Bandes. Ein Clip beginnt dann z.B. bei 0:12:08:14, da das das erste Bild der Szene auf dem Band war. Dieses ist durchaus vorteilhaft, da man immer genau weiß, wo auf dem Kameraband die Szene sich befindet, z.B. wenn man einmal zu knapp das Material eingespielt hat und nun noch etwas mehr aufnehmen möchte.

Im zweiten Fall „In/Out aufzeichnen“ arbeitet man mit einer Batchliste, die auch sonst frei bearbeitbar ist. Durch die Eingabe von mehreren Clipdaten (evtl. Name, Kommentar vor allem aber: IN und OUT) wird die Batchliste immer größer. Diese Liste bleibt im Hintergrund, alle Szenen werden dort „mit notiert“.

Die Auswahl der Szenen können sich auch über mehrere Kassetten verteilen. Bei einem DV-Rekorder wie dem Panasonic NV-DV10000 wird die Kassette beim Kassettenwechsel dann automatisch ausgeworfen. Hat man die Liste fertiggestellt, öffnet man die Batchliste. Hier sind alle neu hinzugefügten Szenen mit einer Raute gekennzeichnet. Das bedeutet, dass diese aufgenommen werden sollen. Dann startet man die Aufnahme. Hier fällt auf, das Premiere kurz vor der Aufnahme alle Szenen nochmals nach Timecode und Bandnummer/name sortiert, so dass das Aufnehmen so schnell wie möglich abläuft. Auch diese automatische Funktion fehlt in RaptorVideo. Nun verlangt Premiere eine Bibliothek, in der die Clips gesammelt werden, im Normalfall erzeugt man eine neue Bibliothek an dem Ort der Videofestplatte, an der die AVI-Dateien später gespeichert werden. Nun steuert Premiere das DV-Gerät direkt an und ließt die Dateien nach und nach ein. Diese Batchliste kann ich auch speichern und zum Beispiel erst an einem anderen Tag zum Einspielen nutzen. Oder ist archiviere die PBL-Datei (die sehr klein ist) an einem anderen Speicherort als die Videodaten. So kann ich, sollten alle Videoclips durch einen Datenfehler oder aus Platzgründen gelöscht werden, die Daten einfach wieder in der gleichen Qualität genauso wieder auf die Platte spielen.

Auch sehr praktisch ist die Möglichkeit, bereits mit Premiere aufgezeichnetes Material in eine Batchliste zu verschieben (Klicken und Ziehen) und diese somit archivieren zu können, also eine Batchliste einfach noch im nachhinein zu erzeugen. Auch eine noch eine professionelle Option verbirgt Premiere: Unter „Projekt“, „Hilfsmittel“, „Projekt trimmen“. Damit ist es möglich, ein Projekt so zurecht zuschneiden, dass nur noch das Material (plus etwas Spielraum, Wert „Zusatzframes“ für spätere Korrekturen) auf der Platte bleibt und in der neuen Batchliste ausgewählt ist, was man wirklich für das Projekt verwendet hat.

Der Unterschied zu RaptorVideo zeigt, das in vielen Fällen das Premiere Filmaufnahme Programm deutliche Vorteile bietet – vor allem dann, wenn man mit Premiere auch schneidet. Was fehlt ist allerdings eine Szenenerkennung – man kann dieses Manko aber bequem mit dem Programm Scenalyser (auf der magic multi media Support-CD-Rom) ausgleichen. Auch ein Tonpegel fehlt, dieser ist bei der RaptorVideo und RaptorAudio (dort auch pegelbar) ja integriert.

  5. Ausgabe auf Band

 

Leider ist die Funktion „Auf Video ausgeben“ im Menü „Datei“, „Schnittfenster exportieren“ etwas missverständlich. Tatsächlich zeigt diese Funktion den Film nur auf dem PC-Monitor. Um auf DV-Kassette zurückzuspielen muss man „Auf Band ausgeben“ wählen. Mit dieser Funktion kann der Vorschaubereich auf Mausklick auf DV-Band ausgegeben werden. Man spielt das DV-Band genau an die Stelle, an der der Film beginnen soll. Manche DV-Geräte tun sich hier etwas schwer, wenn kein Timecode auf dem Band ist. Manchmal muss man einfach etwas Schwarz (und damit Timecode) auf das Band aufnehmen. Die Funktion steht der SyncRecord Funktion von der Canopus Software in nichts nach, je es werden sogar die gleichen Hochlaufzeiten für den Camcorder genutzt – einstellbar über die Einstellungen von DV Raptor SyncRecord.

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